7.7.10

Playlist Mai / Juni 2010

****1/2

Elizabeth Cook, Welder (31 Tigers)
Ihr Album „This Side of the Moon“ (2004) stand auf meiner Top-10-Liste 2004, ihr „Balls“ auf Rang 2 meiner Top-10-Liste 2007. Seit dem Erstling „Hey, Y’all“ bin ich der Meinung, dass Elizabeth Cook Starpotenzial hat: Sie schreibt gute Songs, ist eine tolle Sängerin, ihre etwas näselnde Stimme hebt sich vom Durchschnitt ab, und zudem sieht sie auch noch gut aus … Das vierte Album der Singer/Songwriterin hat Don Was produziert, mit von der Partie als Gitarrist ist ihr Ehemann, der Singer/Songwriter Tim Carroll. Country mit schönen Rock- und Blues-Anklängen.

Carrie Rodriguez, Love and Circumstance
(Ninth Street Opus)
Die Singer/Songwriterin und Geigerin präsentiert ein Dutzend Cover-Versionen zum Thema Liebe: von „Big Love“ von Little Village (Cooder/Hiatt/Keltner/Lowe) und „Steal Your Love“ von Lucinda Williams über „I Made a Lover’s Prayer“ von Gillian Welch und „I Started Loving You Again“ von Merle Haggard bis zu „Rex’s Blues“ von Townes Van Zandt und dem zum Heulen schönen „I’m So Lonesome I Could Cry“ von Hank Williams. Wunderschön!


****

Miss Leslie, Wrong Is What I Do Best

(Zero Label Records)
Das ist Honkytonk Music vom Feinsten – Miss Leslie ist eine
meiner Lieblings-Hillbilly-Sängerinnen. Hier bringt sie 14 neue, selbst geschriebene Songs. Lead-Gitarre: Bill Kirchen.

Amy Speace, The Killer In Me (Wildflower)
Ein „Scheidungsalbum“ der Singer/Songwriterin aus New York. Ist schon 2008 erschienen, mir aber erst jetzt untergekommen. Folk von der eher düsteren Sorte.

Willie Nelson, Country Music (Rounder)
Produzent T Bone Burnett hat mir Good Old Willie (77) ein paar Klassiker aufgenommen, darunter etwa „Gotta Walk Alone“, „Freight Train Boogie“, „Satifsfied Mind“ „Pistol Packin’ Mama“ und „House of Gold“. Als Gitarrist wirkt Buddy Miller mit, als Harmoniesänger Jim Lauderdale. Schön.

J. B. Beverley & The Wayward Drifters,
Watch America Roll By
(Helltrain)
„Dark Bar and a Juke Box“ von J. B. Beverley war die Nr. 1 auf meiner Top-10-Liste 2006. Sein 2009er Album bringt im Wesentlichen more of the same.


***1/2

Merle Haggard, I Am What I Am (Hag Records)
„The Hag“ ist mittlerweile 73, aber nach gesundheitlichen Problemen offenbar wieder voll da. Ein Dutzend neue Songs, unprätentiös aber stimmungsvoll eingespielt. Sehr schön ein Duett mit Gattin Theresa.

Anders Osborne, American Patchwork (Alligator)
Blues-Hommage an „sein“ Amerika.

Miss Tess, Darling, oh Darling (self-released)
Auf einem früheren Alben coverte Miss Tess aus Boston vorwiegend Jazz-Standards. Hier bringt sie ein Dutzend eigene Songs in schönem Retro-Stil. Das klingt sehr jazzig, mit viel Klarinette und Saxofon, aber da gibts auch ein bisschen Rockabilly und Country. So stelle ich mir – in positivem Sinn – gepflegtes Bar- und Night-Club-Entertainment vor.

Ben Lee, The Rebirth of Venus (New West)
Kurzweiliger Folkpop des australischen Singer/Songwriters aus
Los Angeles.


***


Court Yard Hounds (Columbia)
Noch ein Scheidungsalbum. Die Dixie Chicks machen Pause, aber Emily Robison hat eine Scheidung zu verarbeiten und dazu einige Songs geschrieben. Zusammen mit Schwester Martie Maguire spielte sie diese als Court Yard Hounds ein. Das Problem der Erwin-Schwestern, welche die Dixie Chicks vor rund 20 Jahren gründeten, war immer der Gesang. Sie sind beide sehr gute (Saiten-) Instrumentalistinnen, aber Singen ist nicht ihr Ding. Schon in den frühen Chicks-Formationen taten sie sich daher immer mit guten Sängerinnen zusammen (mit Natalie Maines kam dann der kommerzielle Durchbruch). Und auch hier ist der Gesang das Problem: Er ist ziemlich flach, den Stimmen fehlt das Besondere. Das kann auch Jakob Dylan nicht ändern, der einen Song mitsingt.