28.1.07

Im CD-Wechsler (1/2007)

****1/2 – McKay Brothers, „Cold Beer & Hot Tamales“ (Medina River)
Es gibt zwei Produzenten/Musiker in Texas, von welchen ich prinzipiell alles kaufe, wo sie die Hände im Spiel hatten: Lloyd Maines und Gurf Morlix. Die McKay Brothers haben ihr Debütalbum 2004 mit Gurf Morlix gemacht, ihr neues Album nun mit Lloyd Maines. Das erste Album war schon sehr gut, das zweite nun ist noch besser. Noel und Hollin McKay mischen Country und Blues, Folk und Rock ’n’ Roll, TexMex und Soul in bester Texas-Tradition. Und wenn die beiden gemeinsam singen, klingt das ein bisschen wie bei den BoDeans. Ein Dutzend Songs haben die Brüder aus Bandera, Texas, zusammen geschrieben, bei zwei Songs gibt es auch spanische Textpassagen, etwa bei der stimmungsvollen TexMex-Nummer „Texas Heart, Mexican Soul“. Mein Lieblingssong ist der rockige Countrytrack „Silicone Baby“ – der Refrain geht so:
Are you a silicone baby?
Baby, or are they real?
Do they stand when you lie down?
How do they make you feel?
Is it everything you thought it’d be just like a diamond ring?
Are you a silicone baby?
It’s the american dream

***1/2 – Truckstop Souvenir, „Leave Nothing Behind“ (self-released)
Truckstop Souvenir ist ein Paar aus Seattle, das akustische Countrymusik macht. Lauryn Shapter, ursprünglich aus New York City, singt, geigt und spielt Rhythmusgitarre, Ehemann Dennis James. ursprünglich aus Texas, singt und spielt Gitarren. Beide schreiben Songs und steuerten je fünf Titel für dieses Album bei, dazu gibt’s ein Cover, „Ramblin’ Man“. Unterstützt werden sie auf dem selbst produzierten und herausgegebenen Debüt durch Bass, Drums, Mandoline und Harmonica. Alles ist schön harmonisch, vor allem die zarten Duette, manchmal fast etwas zu harmonisch. Aber die Stimme von Lauryn Shapter wiegt jeden Einwand wieder auf. Mit Margo Timmins von den Cowboy Junkies wurde sie etwa verglichen.

***1/2 – Keith Sykes, „Let It Roll“ (Fat Pete)
Ein Veteran – Keith Sykes Debüt erschien 1969. Er war dann Gitarrist in der Band von Jimmy Buffett, und als Songwriter schrieb er Songs für Buffett, für The Judds und viele andere. „Let It Roll“ ist erst sein zehntes Album, und er lässt es da nicht nur rollen, sondern auch mal – wenn auch immer ziemlich laid back – ein bisschen rocken. Die meisten Songs hat er zusammen mit Kollegen geschrieben, etwa Todd Snider und Danny Flowers. Sehr hübsch ist seine Slow-Version von Buddy Hollys „Peggy Sue“.

***1/2 – Colleen McFarland, „Beautiful Lie“ (self-released)
Produced by Colleen McFarland
All songs written by Collleen McFarland
Art direction: Colleen McFarland
Colleen McFarland kommt aus St. Louis, Missouri. Jetzt ist sie in Nashville und will es wissen. Sozusagen im Alleingang hat sie ein eindrückliches Album herausgebracht. Sie singt und spielt akustische Gitarre, unterstützt wird sie bei den 16 eigenen Songs durch ein paar Musiker (E-Gitarre, Bass, Drums, mal ein bisschen Keyboard, Streicher, Akkordeon, Piano). Ihre Musik ist Country mit Folk- und Blues-Einschlag, überzeugend ist vor allem ihre schöne Stimme.

1.1.07

Best of 2006: Top Ten etc.

Meine Lieblingsalben 2006:

1. J.B. Beverley & The Wayward Drifters, Dark Bar and a Jukebox
2. Honky Tonk Disciples, Kickin’ Up Dust
3. Greg Brown, The Evening Call
4. 77 El Deora, Sirens
5. James Luther Dickinson, Jungle Jim and the Voodoo Tiger
6. Ramsay Midwood, Popular Delusions & the Madness of Cows
7. Sunny Sweeney, Heartbreaker’s Hall of Fame
8. Kris Kristofferson, This Old Road
9. 18 Wheeler, Charmed Life
10. Guy Clark, Workbench Songs


Ausser Konkurrenz (stehen über allen anderen, die Aufnahmen sind aber schon älter und gehören darum nicht auf die 2006-Top-Liste):
Blaze Foley and The Beaver Valley Boys, Cold, Cold World (1979/1980)
Los Lobos, Chuy’s Tape Box, Volume 1 (Live 1984)

In der Endausscheidung knapp ausgeschieden
(alphabetische Reihenfolge):

Rosanne Cash, Black Cadillac
Bob Delevante, Columbus and the Colossal Mistake
Hacienda Brothers, What’s Wrong With Right
Butch Hancock, War and Peace
Augie Meyers & The Rocka Baca’s, My Freeholies Ain’t Free Anymore
Los Lobos, The Town and the Country
Bobby Earl Smith, Turn Row Blues
Trent Summar & The New Row Mob, Horseshoes & Hand Grenades
The Weary Boys, Jumpin’ Jolie
Willam Elliott Whitmore, Song of the Blackbird

• Blick zurück: Top Ten 2005.