23.1.06

Im CD-Wechsler (2/2006)

**** – Bobby Earl Smith, «Turn Row Blues» (Muleshoe)
Bobby Earl Smith ist ein Veteran der Musikszene von Austin, Texas. Anfang der 1970er Jahre war Bassist bei Freda and The Firedogs (mit der Pianistin Marcia Ball und dem Gitarristen John X. Reed), die in der damaligen Hippie-Country-Szene extrem angesagt waren und mit dem Starproduzenten Jerry Wexler (Entdecker von Aretha Franklin, Ray Charles, Professor Longhair und anderen) 1972 ein Album für Atlantic aufnahmen, das dann wegen Vertragsstreitereien aber nicht erschien (erst vor drei Jahren gab Bobby Earl Smith diese Aufnahmen auf CD heraus). Smith arbeitete bis Mitte der 1980er Jahre mit Musikern wie Jimmie Dale Gilmore und Gary P. Nunn, kehrte dann der Musikszene den Rücken und arbeitete bis vor etwa fünf Jahren nur noch als Anwalt.
Das Material, das der begnadete Singer/Songwriter jetzt veröffentlicht, wurde schon 2003 während zwei Tagen eingespielt. Bei der einen Session spielte legendäre Gitarrist James Burton (Dale Hawkins, Ricky Nelson, Elvis Presley, Buck Owens, Merle Haggard, Elvis Costello u.v.a.) Dobro, die Gitarre Casper Rawls (LeRoi Brothers). Bei der zweiten Session waren Lloyd Maines (Dobro) und John X. Reed (Gitarre) mit von der Partie. Ein schönes, typisch texanisches Singer/Songwriter-Album mit – wen wunderts, bei diesem Personal – höchst stimmiger Begleitung.

**** – Healthy White Baby (Broadmoor)
Ein schrammende Gitarre und pulsierende Beats prägen den Sound dieses Trios aus Chicago: Danny Black, für The Blacks (vocals, guitar), Laurie Stirrat, früher Blue Mountain und – mit ihrem Zwillingsbruder – Laurie & John (bass, vocals) und Rayn Juravic (drums) hatten den simplen Sound der Aufnahmen von Velvet Underground und CCR als Vorbild, als sie im Heimstudio in zwei Wochen dieses Album einspielten. Als «dirty-ass Rock`n`Roll with garage, psych and blues under currents» bezeichnet Miles of Music dieses starke Album. Der seltsame Bandname bezieht sich übrigens auf eine Zeile in «Raising Arziona», dem Lieblingsfilm von Frontmann Black.

19.1.06

Im CD-Wechsler (1/2006)

Aus Zeitmangel für einmal ein fast unkommentierter Aufwisch von Sachen, die in den letzten Monaten bei mir im CD-Wechsler steckten, es aber nie in den Blog schafften. Alles "recht", aber nichts, das herausragt:

*** – Ryan Adams & Cardinals, «Jacksonville City Nights» (Lost Highway)
Drei Alben in einem Jahr (dieses ist das zweite, zum dritten bin ich noch gar nicht gekommen) – das mag für Ryan Adams ja konzeptionell stimmen. Für den Zuhörer ist das too much. Ich hätte lieber ein Album mit den besten Sachen von den drei.

*** – Danny Barnes, «Get Myself Together» (Terminus)

*** – Kate Campbell, «Blues And Lamentations» (Large River)

*** – Brandi Carlile (Red Int/Red Ink)
Junge Singer/Songwriterin.

*** – The Kennedys, «Half A Million Miles» (Appleseed)

*** – Patty Loveless, «Dreamin’ My Dreams» (Epic)

*** – Tift Merritt, «Home Is Loud» (RCAM)
Live.

*** – Jud Newcomb, «Byzantine» (Freedom)

*** – Charlie Sexton «Cruel And Gentle Things» (Back Porch)

*** – Neil Young, «Prairie Wind» (Reprise)